Wenn die Astrologen tagen, geht’s dem Winter an den Kragen. Wird das vielleicht in 50 oder 100 Jahren als Bauernweisheit von Generation zu Generation weitergegeben? Schön wär’s, auch wenn wir vorerst noch nicht in Generationen denken, sondern froh sind, „schon“ 10 Jahre zu wirken. Am 21. März, pünktlich zum Frühlingsbeginn, veranstalteten wir, die gewerblichen Astrologen, unter der Schirmherrschaft der Wirtschaftskammer den Tag der Astrologie. Motto: „Was Sie schon immer über Astrologie wissen wollten“.
In den ehrwürdigen und wunderschön sanierten Räumlichkeiten des Apothekertraktes im Schloss Schönbrunn fanden sich 220 Interessierte ein – eine symbolträchtige Location – viele Habsburger Fürsten und Kaiser waren dem Sterndeuten sehr zugetan und zogen Astrologen an ihren Hof. Manche, wie z.B. Kaiser Ferdinand I. (1503-1564), hatten sogar selbst große Kenntnisse in dieser Kunst. Ferdinands Bruder, der große Kaiser Karl V., hielt ebenso viel von Astrologie wie Ferdinands Sohn Maximilian II.; dessen Sohn Rudolf II. wiederum wurde bekannt als Förderer des Astronomen und Astrologen Johannes Kepler, dem wir die Rudolfinischen Tafeln verdanken (die damals genauesten Planetenständen) und die Harmonices Mundi, die 5 Bücher über die Harmonik der Welt.
Heute haben wir Astrologen keine fürstlichen Gönner, sondern nehmen unser Schicksal selbst in die Hand. Angesichts medialer Verbreitung von purer Unkenntnis und falschen „Fakten“ suchen wir nach Möglichkeiten, aufzuklären. Wie machen wir das?
Da rückte zum Beispiel die Astrologin und TV-Frau Andrea Konrad mit ihrem Team an, um einen Film für den Wiener Stadtsender OKTO TV (Sendetermin wird bekannt gegeben) zu drehen. Auch erwarteten zwölf Astrologen jeweils 4 Interessierte zu einer Kurzberatung. An Stehpulten unter dem inspirierenden Schönbrunner Gewölbe vertieften sie sich in die Horoskope; zwar lässt sich in 15 Minuten nicht die Welt erklären, aber doch ein Eindruck gewinnen, nämlich dass seriöse Astrologen weder wahrsagen noch den Interessenten auf etwas festlegen. Worauf es ankommt ist doch, zu zeigen, welche Kräfte derzeit im Leben des Betreffenden wirken und wie er sie für seinen Entwicklungsweg bestmöglich nutzen kann.
Mag. Christine Herner